Modeerscheinung BIO
Mode-Erscheinungen
Goji-Beeren: Radioaktiv oder verschwefelt
Bis anhin wurden die knallroten Goji-Beeren als Gesundbrunnen gelobt. Nun
steht fest: Einige Goji-Produkte wurden radioaktiv bestrahlt oder mit Schwefel behandelt.
Madonna,
Kate Moss und Mick Jagger schwören auf die kleinen, roten Goji-Beeren, die inzwischen in jeder Apotheke, in Drogerien und Reformläden
erhältlich sind. Schliesslich sollen sie Energie spenden, die Haut verjüngen und dann auch noch das Leben verlängern.
Nun aber werfen
die Untersuchungen des Amtes für Verbraucherschutz Aargau einen Schatten auf das vermeintliche Wundermittel. Drei von elf untersuchten
Proben von Goji-Beeren-Produkten aus Tibet und China wurden radioaktiv bestrahlt. Gesundheitlich sei die Bestrahlung zwar unbedenklich,
sagt Sachbearbeiter Claudius Gemperle. «Für diese Produkte liegt aber keine Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vor.»
Eventuell
gefährlich war eine andere untersuchte Probe: Der in dem vermeintlich gesunden Produkt enthaltene Schwefel lag siebenmal über dem
Höchstwert. Schwefel in dieser Konzentration kann bei empfind lichen Personen allergische Reaktionen wie Asthma hervorrufen.
«Goji-Beeren
wurden in den letzten Monaten zu einem neuen Wundermittel hochstilisiert», kritisiert Gemperle. Dabei sei bei der Überprüfung die
nötige Sorgfaltspflicht vernachlässigt worden. In einem nächsten Schritt werden alle entsprechenden kantonalen Behörden und das BAG
über die Untersuchungsresultate informiert.
Für viele Hersteller ist Bio leider eine willkommene Mode, eine mittleidig belächelte Niche, um etwas Umsatz mit denen zu machen,
die daran glauben. Bei dieser halbherzigen Einstellung, wundert es nicht, dass Bioartikel zum grössten Teil sehr klein konfektioniert
sind, so zusagen in Grössen zum Degustieren. Es wundert dann nicht, dass diese Micro-Portionen extrem teuer sind und zum Teil nur
noch in Delikatess-Läden verkauft werden.
Als aktuelles Beispiel ist Olivenöl zu nennen, welches in solchen "Boutiquen" z.T. in 2 dl
Fläschchen angeboten wird wo die Verpackung teurer ist als der Inhalt. Aber auch in Supermärkten ist praktisch keine Flasche über
7 dl zu finden, d.H. für eine grössere Familie werden hochwertige Bio-Produkte schon aus Gründen der Konfektionierung zum Teil unerschwinglich,
da bekanntlich grössere Mengen bei gleichbleibender Qualität, günstiger verkauft werden.
Es wird wohl noch lange dauern, bis ein wirkliches
Umdenken stattfindet.
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